Einen alten Baum sanieren



Manchmal muss ich an einem alten Baum einen dicken Ast entfernen.
Nach dem Abschneiden ist die Schnittstelle ganz glatt.
Später bilden sich Trocken-Risse im Holz.

Durch diese Risse dringen Pilze und Insekten in die Wunde ein.
Sorgen mache ich mir, wenn der Specht an der Schnittstelle klopft.
Bleibt die Wunde dann weiter offen, stirbt unser Baum.


Wie rette ich meinen Baum?

Zuerst mache ich die Wunde gründlich sauber.
Mit einem Stechbeitel und einem Hammer trage ich alle weichen Teile ab.
Bis nur noch gesundes, festes Holz übrig ist.

Offene Wunde


Desinfizieren

Zum Desinfizieren benutze ich Schwefel und Brennspiritus.
Schwefel gibt es im Eimer zu kaufen.

Schwefel und Brennspiritus

Nicht übertreiben.

Schwefel und Brennspiritus


Die Wunde verschließen

Bewährt hat sich eine Mischung aus Reparaturmörtel mit einem kräftigen Schuss Schwefel.
Den Schwefel gut untermischen.

Das mit dem Wasser muss ich jedes mal neu lernen.
Feucht genug soll der Mörtel sein, damit die Mischung in jede Ritze kriecht.
Trocken genug, damit die Mischung nicht aus dem Loch läuft.

Mörtel und Schwefel

Tief im Loch die Mischung gut fest stopfen.

fest stopfen

Der Holzrand sollte etwas überstehen, damit unser Baum den Rand dicht verschließen kann.

Rand verschlossen


Der Reparaturmörtel schützt die Wunde vor Eindringlingen.
Offenbar reguliert er auch die Feuchtigkeit an der Wunde.
Deshalb sollte der Mörtel besser nicht gestrichen werden.

Der Schwefel unterdrückt wahrscheinlich das Pilzwachstum im Baum.
Unseren Boskoop (Apfelbaum) hatte ich erst saniert, nachdem in der Wunde schon ein Pilz wuchs.
Eigentlich ein Todesurteil für den Baum.

In Folge hatte ich jedes Astloch mit dieser Methode saniert.
Fünf Jahre nach der Sanierung ist kein Pilzwachstum am Baum festzustellen.
Dem Boskoop geht es richtig gut.